Deutsch 3.0

Deutsch3.0_offizielles Logo mit ClaimWie viel Sprache brauchen wir? Was, wenn uns irgendwann die (deutschen) Worte fehlen? Dies sind einige der Fragen, mit denen das Goethe Institut seine „Debatten über Sprache und ihre Zukunft“ einleitet.

Mit der Initiative Deutsch 3.0 soll eine der „umfangreichsten und aktuellsten Standortbestimmungen zur Rolle und Bedeutung der deutschen Sprache“ vorgenommen werden. Von den unterschiedlichsten Partnern werden vielfältige Veranstaltungen in das Gesamtprogramm eingebracht, und nach Ablauf des Jahres wird es sicherlich sehr viele Ansätze für Antworten geben.

Sprache ist lebendig
Sprache ist immer eine sehr lebendige Sache und daher auch stets vielfältigen Veränderungen unterworfen. Von vielen kritisiert werden derzeit die Anglizismen in der deutschen Sprache, weil sie im Alltag häufig – und oft auch als störend – wahrgenommen werden.
Doch weitaus kritischer ist eine Entwicklung, die eher schleichend vor sich geht. Der Rückzug des Deutschen aus der Wissenschaftssprache. Vielfach werden Fachartikel von deutschen Wissenschaftlern nicht mehr auf Deutsch verfasst, und Englisch ist wie selbstverständlich die lingua franca auf Konferenzen.
Damit läuft die deutsche Sprache Gefahr, irgendwann einmal nicht mehr aktuelle, komplexe Sachverhalte ausdrücken zu können – schlichtweg weil ihr die Worte fehlen. Jutta Limbach, die frühere Präsidentin des Goethe Instituts, warnt in ihrem Buch „Hat Deutsch eine Zukunft?“ davor, dass sich Deutsch, wie auch andere europäische Hochsprachen, zu einer Folkloresprache, die nur noch in der Familie gesprochen wird, entwickeln könnte.

Sprachvielfalt braucht Sprachmittler
Ein solches Thema hat auch unmittelbar etwas mit dem Dolmetschen und Übersetzen zu tun, denn nur wenn es qualifizierte Sprachmittler gibt, die jedem eine Kommunikation in seiner Muttersprache ermöglichen, können alle Sprachen auf höchstem Niveau überleben.

Daher ist es wichtig, dass auch unser Berufsverband, der BDÜ, Partner der Initiative Deutsch 3.0 ist und mit seinem Veranstaltungsbeitrag, dem Translation Slam am 5. August 2014 in Berlin, aufzeigt, welche Facetten einer Sprache beim Übertragen in eine andere Sprache Beachtung finden.

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