Urlaub im Rosengarten

Im Liegestuhl, gebettet zwischen duftenden Rosen, die Seele baumeln lassen und in romantisch schwärmerische Gedanken versinken? Durchaus eine Möglichkeit für einen erholsamen Urlaub. Der „Rosengarten“ meiner Urlaubsträume duftet allerdings nicht, dafür glüht er aber in der Dämmerung und ist ein Bergmassiv in den Dolomiten.

Sagenumwoben
Wie kommt ein Bergmassiv zu einem solchen Namen? Rosen gibt es dort keine (mehr). Doch es gab sie im Rosengarten des Zwergenkönigs Laurin, der sich der Sage nach in einem Bergkessel zwischen Rosengartenspitze und Vajolet-Tümen befand. Dort unterlag König Laurin im Kampf mit Dietrich von Bern. Daraufhin belegte Laurin den Rosengarten mit einem Fluch: Weder bei Tag noch bei Nacht sollte ihn jemals mehr ein Menschenauge erblicken. In seiner Wut hatte er aber die Dämmerung vergessen, und so kommt es, dass der Rosengarten bei Sonnenaufgang und -untergang blüht – das berühmte Alpenglühen.

Sprachforscher vermuten allerdings, dass der Name „Rosengarten“ sich aus einem alten ladinischen Wortstamm ableitet, der Berg- und Geröllkessel bedeutet. Wie unromantisch!

Da denke ich beim Erklimmen schwindelnder Höhen doch lieber an König Laurin, seinen Kampf im Rosengarten, und hoffe auf rot glühende Felsen in der Abenddämmerung.

Bildnachweis: www.istockphoto.com, studioworxx
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