Dolmetschen im Rampenlicht

Martina Wieser

Mein letzter Dolmetschauftrag des Jahres war noch einmal ein besonderer Einsatz: Konsekutivdolmetschen für mehrere Tausend Zuhörer.

Der Redner hatte mir vorab einige Kernbotschaften übermittelt, ansonsten aber mitgeteilt, er werde frei und spontan bezogen auf die Situation sprechen. Ich als Dolmetscherin hatte somit kein Redemanuskript, anhand dessen ich mich hätte vorbereiten können, sondern musste das Gesprochene ebenso frei und spontan dolmetschen.

Auf der Bühne vor mehreren Tausend Zuhörern
Um eine solche Situation erfolgreich zu meistern, muss man die Dolmetschtechnik absolut sicher beherrschen. Zum anderen kann man sich mit einer umsichtigen Vorbereitung die für eine gute Leistung notwendigen Rahmenbedingungen schaffen. So ist es wichtig, rechtzeitig vor Ort zu sein und genau zu wissen, wo man auf der Bühne seinen Platz hat. Notwendig ist auch ein Pult oder Stehtisch, um bequem die notwendigen Notizen machen zu können. Ein Soundcheck und nach Möglichkeit auch ein kurzes Gespräch mit dem Redner geben dann die letzte Sicherheit.

Spot an und los geht’s
Und dann betritt man die Bühne, und es geht los. Der zu dolmetschende Redner beginnt zu sprechen, ich mache mir Notizen. Nach ein paar Sätzen übergibt er an mich, ich übertrage das Gesagte ins Deutsche und so geht es „hin und her“. Wenn dieses Zusammenspiel gut funktioniert, entsteht trotz der Unterbrechungen der Rede durch die Verdolmetschung eine Dynamik und der Redner kann sich der Aufmerksamkeit der Zuhörer und der Wirkung seiner Worte sicher sein.

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