Swag – Jugendwort des Jahres 2011

Swag

Noch nie gehört, werden wohl die meisten in meiner – der mittleren – Altersklasse sagen. Und genau das ist auch beabsichtigt. Maßgeblich bei der Auswahl des Jugendwortes des Jahres ist nämlich unter anderem, dass der Begriff nicht im Sprachgebrauch der Erwachsenen verankert ist.

Das Wort war ursprünglich in dem Lied „Turn my swag on“ des amerikanischen Rappers Soulja Boy aufgetaucht und erlangte dann in Deutschland, Österreich und der Schweiz Bekanntheit durch die Coverversion „Dreh den Swag auf“ des österreichischen Rappers Money Boy. Rund 14 Millionen Klicks auf diesen Song bei YouTube haben maßgeblich zur unglaublich schnellen und weiten Verbreitung des Begriffs beigetragen.

Das Internet als treibende Kraft
Erstmalig stammten beide Favoriten aus dem englischsprachigen Raum. Auf Platz 2 landete „Fail / Epic Fail“, was soviel heißt wie „grober Fehler“. Dies zeigt die starke Vernetzung der virtuellen und reellen Kommunikationsebene und die große Bedeutung des Internets für die Jugendlichen, so die Pressemitteilung des Langenscheidt Verlages.

„Dreh den Swag auf“
Der Ausdruck „swag“ steht für eine beneidenswerte, lässig-coole Ausstrahlung sowie eine charismatisch-positive Aura. Übersetzt bedeutet „to swagger“ „stolzieren“ und „swaggerer“ „Aufschneider, Großtuer“. „Swag“ selbst ist ein englisches Slangwort. „Turn my swag on“ könnte man entsprechend frei übersetzen mit „[ich] setze mein cooles Gesicht auf“. Die deutsche Version „Dreh den Swag auf“, die ausschlaggebend für die Verbreitung des Begriffs war, ist aus übersetzerischer Sicht geradezu extrem wörtlich, was nicht spontanen zum Verständnis beiträgt. Aber darum geht es bei der Eindeutschung eines Rap-Songs auch nicht, sondern vielmehr um den Rhythmus und das Lebensgefühl. Und hier lag der Rapper offensichtlich goldrichtig.

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